Verkettung von Koordinatensystemen

Durch Kombination von ACS und CS lassen sich neue Koordinatentransformationen bilden.

Durch die Kombination von ACS und CS wird die Bearbeitung an einer schiefen Ebene bei schief liegendem Werkstück ermöglicht
Abb.: Durch die Kombination von ACS und CS wird die Bearbeitung an einer schiefen Ebene bei schief liegendem Werkstück ermöglicht

Mehrere ACS und CS werden jeweils getrennt in der Reihenfolge ihrer Anwahl relativ verknüpft. Das resultierende ACS wird dann mit dem resultierenden CS zur Gesamttransformation verknüpft. Die Verknüpfung erfolgt unabhängig von der Programmierung immer mit dem ACS zuerst.

Maximal können 10 ACS/CS Kombinationen zu einer Gesamttransformation verknüpft werden.

Die Abwahl der einzelnen ACS erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wie die Anwahl, gleiches gilt für die CS. Um dies zu vereinfachen wird mit #(A)CS OFF kein ID-Parameter programmiert (siehe beide Abb. unter Definition eines Bearbeitungskoordinatensystems (#CS DEF, #CS ON/OFF, #CS MODE ON/OFF)).

Programmierbeispiel

prg_example

Verknüpfungen von Koordinatensystemen

N100 #CS ON [1]              (                    CS[1])

N110 #ACS ON [2]             (ACS[2] o            CS[1])

N120 #ACS ON [1]             (ACS[2] o ACS[1] o   CS[1])

N130 #CS ON [2]              (ACS[2] o ACS[1] o   CS[1] o CS[2])

N140 #ACS OFF                (ACS[2] o            CS[1] o CS[2])

N140 #CS OFF                 (ACS[2] o            CS[1])

N150 #ACS OFF                (                    CS[1])

N160 #CS OFF

M30

Aktivierung oder Änderung der Aufspannlagenkorrektur ohne dass bereits aktive Koordinatensysteme abgewählt werden müssen
Abb.: Aktivierung oder Änderung der Aufspannlagenkorrektur ohne dass bereits aktive Koordinatensysteme abgewählt werden müssen

Bei der relativen Verknüpfung von ACS oder CS ist zu beachten, dass eine geänderte Reihenfolge der Anwahl im Allgemeinen unterschiedliche Ergebnisse zur Folge hat (siehe nachfolgende Abbildung).

Ergebnis einer CS-Verknüpfung in Abhängigkeit von der Anwahlreihenfolge (CS[1] - CS[2] bzw CS[2] - CS[1]).
Abb.: Ergebnis einer CS-Verknüpfung in Abhängigkeit von der Anwahlreihenfolge (CS[1] - CS[2] bzw CS[2] - CS[1]).

Das CS (oder ACS) mit der gleichen ID kann auch mehrfach angewählt und mit sich selbst verkettet werden.

Programmierbeispiel

prg_example

Verkettung von Koordinatensystemen

N10 #CS DEF[1][0,0,0,0,0,20]

N20 LL TEILEPRG                     (Kontur im System X-Y)

N30 #CS ON[1]

N40 LL TEILEPRG                     (X'-Y')

N50 #CS ON[1]

N60 LL TEILEPRG                     (X''-Y'')

N70 #CS OFF

N80 #CS OFF

M30

Verkettung von Koordinatensystemen
Abb.: Verkettung von Koordinatensystemen

Über folgende NC-Befehle kann die aktuell aktive Gesamttransformation gespeichert werden:

Syntax:

#CS DEF ACT [<CS_ID>]

#ACS DEF ACT [<ACS_ID>]

Mit folgenden NC-Befehlen lassen sich, im Gegensatz zur sequentiellen Abwahl der (A)CS über (A)CS OFF, die aus der Verknüpfung von CS bzw. ACS gebildeten Teiltransformationen direkt abwählen.

Syntax:

#CS OFF ALL

Abwahl aller CS

#ACS OFF ALL

Abwahl aller ACS

Programmierbeispiel

prg_example

Verkettung von Koordinatensystemen

N10 #CS ON[3]

N20 #CS ON[4]

N30 #CS DEF ACT[5]           (Speicherung CS[3] o CS[4] unter CS[5])

N31 #CS OFF ALL              (Abwahl aller CS)

N32 #ACS ON[3]

N33 #ACS ON[4]

N34 #ACS DEF ACT[5]          (Speicherung ACS[3] o ACS[4] unter CS[5])

N35 #ACS OFF ALL             (Abwahl aller ACS)

N36 X0 Y0 Z0

N360 #CS ON [5]

N370 #ACS ON[5]

N380 #CS DEF ACT[1]          (Speicherung ACS[5] o CS[5] unter CS[1])

N390 #ACS OFF ALL

N400 #CS OFF ALL

N500 #CS ON                  (Anwahl CS[1])

N510 #CS OFF

M30