Definition/Aktivierung eines Koordinatensystems zur Aufspannlagenkorrektur (#ACS)
Das Koordinatensystem zur Aufspannlagenkorrektur (ACS) dient zur Kompensation einer Schieflage des Werkstücks oder der Werkstückpalette. Seine Definition sowie An- und Abwahl erfolgen analog zu der des Bearbeitungskoordinatensystems (CS).
Definition und Speicherung eines ACS: #ACS DEF [ [<ACS-ID>] ] [ <v1>,<v2>,<v3>,<φ1>,<φ2>,<φ3> ] (modal)
#ACS ON [ [<ACS-ID>] ] [ <v1>,<v2>,<v3>,<φ1>,<φ2>,<φ3> ] (modal) |
#ACS ON [<ACS-ID>] Anwahl eines gespeicherten ACS (modal) |
#ACS ON Anwahl des zuletzt definierten ACS (modal) |
#ACS OFF Abwahl des zuletzt aktivierten ACS (modal) Der Parameter ACS-ID darf hier nicht programmiert werden, da nur die Abwahl des zuletzt aktivierten ACS erlaubt ist. |
<ACS-ID> | Koordinatensystem-ID. Bei Programmstart wird die ACS-ID mit dem Standardwert 1 belegt. Wird bei #ACS DEF bzw. #ACS ON die ACS-ID nicht programmiert, so wird dafür die nächste freie ACS-ID automatisch ermittelt. ACS dieser Art sind jedoch nach ihrer Abwahl mit #ACS OFF nicht mehr verfügbar! |
<vi> | Komponenten des translatorischen Verschiebungsvektors in [mm, inch]. (Diese beziehen sich auf die Hauptachsen in der Reihenfolge bei G17). |
<φi> | Drehwinkel in [°]. |
Das ACS ist haltend wirksam und kann unabhängig von einem CS an- bzw. abgewählt werden.
Im ACS können Nullpunkt- und Bezugspunktverschiebungen programmiert werden. Diese sind allerdings nur bis zur Abwahl des ACS gültig und werden nicht gespeichert.
#ACS OFF ALL Abwahl aller ACS |
Programmierbeispiel

ACS Beispiel 1
N005 P1 = 2
N010 #ACS DEF [1][P1,15,5,20,30,45](Definition und Speicherung eines ACS)
(unter ID 1:-)
(Verschiebungen relativ: X2, Y15, Z5)
(Drehungen:45°um Z,30°um Y',20°um X'')
N020 #ACS ON[1] (Aktivierung des ACS mit ID 1)
:
:
N100 #ACS OFF (Abwahl des ACS mit ID 1)
:
:
N200 P1=10
N210 #ACS ON [P1,15,5,2,3,60] (Definition u. Aktivierung eines ACS)
(unter der automatisch bestimmten ID 2)
:
:
N300 #ACS OFF (Abwahl des zuletzt aktivierten ACS (ID2))
(Danach ist das ACS mit ID 2 gelöscht!)
:
N400 M30
Programmierbeispiel

ACS Beispiel 2
N5 P1 = 2
N10 #ACS DEF [1][10,15,5,2,3,4.5] (Definition und Speicherung)
(eines ACS unter ID 1)
N20 #ACS DEF [3][0,15,5,2,3,4.5] (Definition und Speicherung)
(eines ACS unter ID 3)
N30 #ACS DEF [P1+3][2*P1,1,2,0,30,30] (Definition und Speicherung eines)
(ACS unter ID 5)
N30 #ACS ON (Aktivierung des ACS mit der)
(zuletzt programmierten ID 5)
.
N50 #ACS OFF
N60 #ACS ON [3] (Aktivierung des ACS mit ID 3)
.
N80 #ACS OFF
N90 #ACS DEF [3][0,1.2,1.3,0,0,3] (Neudefinition des ACS mit ID 3)
.
M30
Programmierbeispiel

ACS Beispiel 3
Werden mehrere Koordinatensysteme nacheinander z.B.mit ACS ON [...] (ohne ACS_ID) angewählt, so bilden diese ein verkettetes neues Gesamt-ACS. Dieses muss durch entsprechende #ACS OFF dann wieder schrittweise abgewählt werden.
Die kombinierte ACS-Anwahl mit und ohne ACS-Ids ist zulässig, wird jedoch aus Gründen der Programmübersichtlichkeit nicht empfohlen.
Beispiel einer mehrfachen Programmierung von ACS (ohne ACS_ID):
N010 #ACS ON [0,0,0,0,0,20] (Definition u. Aktivierung eines ACS unter)
(der automatisch bestimmten ID 1)
(Keine Verschiebungen, nur Drehung 20°um Z)
N020 #ACS ON [0,0,0,0,0,30] (Definition u. Aktivierung eines ACS unter)
(der automatisch bestimmten ID 2)
(Keine Verschiebungen, nur Drehung 30°um Z)
->(Es ergibt sich ein Gesamt-ACS mit einer Drehung 50°um Z)
:
N100 #ACS OFF (Abwahl des ACS mit ID 2, danach ist das ACS)
(mit ID 2 gelöscht!)
->(Wirksam bleibt das ACS mit ID 1 mit der Drehung 20°um Z)
:
:
N200 #ACS OFF (Abwahl des ACS mit ID 1, danach ist das ACS)
(mit ID 1 gelöscht und alle ACS wieder abgewählt!)
:
:
N400 M30