Ausblenden von Programmsequenzen (#OPTIONAL EXECUTION)
Im NC-Programm kann durch den Befehl #OPTIONAL EXECUTION eine Sequenz von NC-Sätzen als nicht ausführbar markiert werden. Dieser markierte Bereich wird dann während aktivem Vorwärts-/Rückwärtsfahren auf Interpolatorebene ausgelassen. Die Aktivierung dafür erfolgt über die SPS mit der Control Unit „simulate_motion“.
Für die Übergangsbedingungen zwischen den Sätzen vor und nach dem ausgelassenen Bereich erfolgt keine Neuberechnung.
#OPTIONAL EXECUTION [ ON | OFF | CLEAR ] |
ON | Ausblenden aktivieren |
OFF | Ausblenden deaktivieren |
Nachfolgende Syntax ist verfügbar ab CNC-Version V3.3107.12 | |
CLEAR | Jede Bewegung vor diesem Befehl wird gelöscht. Dies stellt sicher, dass im Falle einer Escape-Bewegung vom Escape kein Bewegungssatz vor dieser Markierung ausgeführt werden kann. |
SIMULATE | Die programmierte Sequenz zwischen #OPTIONAL EXECUTION ON und OFF wird nur ausgelassen, wenn das Signal der Control Unit simulate_motion aktiv ist. |
SIMULATE MASK =<expr> | 64-Bit Maske für die Angabe. Die Sequenz zwischen #OPTIONAL EXECUTION ON und OFF wird nur ausgelassen, wenn das Signal der Control Unit simulate_motion aktiv ist und die programmierte Maske mit der Maske der Control Unit simulate_motion_mask bitweise Übereinstimmungen aufweist. |
APPROACH | Markiert implizit den Start bzw. das Ende der Approach-Geometrie im Escape-Kanal. Diese Approach-Geometrie wird an den dynamisch generierten Escape-Pfad in Rückwärtsrichtung angehängt. Schlüsselwort ist nur sinnvoll einsetzbar beim Senkerodieren und darf nur im Escape-Kanal programmiert werden. |
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Um einen diskontinuierlichen Übergang von Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung zwischen diesen Sätzen zu vermeiden, muss der Interpolatorkontext insbesondere in Bezug auf Achspositionen unverändert sein.
Hinweis

Achspositionen müssen vor und nach der auszublendenden Sequenz identisch sein.
Bei veränderten Achspositionen wird der Fehler ID 50452 ausgegeben.
Synchronisation von M-/ H-Funktionen bei #OPTIONAL EXECUTION [SIMULATE]
Innerhalb einer mit #OPTIONAL EXECUTION ON/OFF [SIMULATE] markierten Sequenz werden M- oder H-Funktionen im Standardfall mit der Synchronisation MOS ausgegeben.
Soll die angegebene Synchronisation aus der Kanalparametern für die M- oder H-Funktion verwendet werden, so muss zusätzlich das Bit
FWD_SYNCH 0x800000
für die entsprechende M- oder H-Funktion gesetzt werden.
Programmierbeispiel

Parametrierung von M-Funktionen bei #OPTIONAL EXECUTION [SIMULATE]
M103 und M104 werden beim „simulierten“ Vorwärtsfahren synchronisiert:
m_synch[103] 0x00800002
m_synch[104] 0x00800004
Programmierbeispiel

Ausblenden von Programmsequenzen
%t_storag.nc
X10 Y0
N10 G91 G00 X10 F1000
N11 #OPTIONAL EXECUTION ON
N12 Z123
N13 S1000 M3
N14 Z-123
N15 M101
N16 #OPTIONAL EXECUTION OFF
N20 G90 G01 X0
N30 G02 I10
N40 G03 J10
M30
Die CNC prüft und überwacht nur den kontinuierlichen Positionsverlauf der Achsen mit oder ohne Ausblenden von Sätzen. Die Einhaltung aller anderen Bedingungen muss vom Anwender gewährleistet sein, da diese von der CNC nicht geprüft werden.
Die Schachtelung von ausgeblendeten Bereichen wird nicht berücksichtigt.
Steht die Ausführung innerhalb eines OPTIONAL EXECUTION-Bereiches und es erfolgt die Anwahl des Vorwärts-/ Rückwärtsfahrbetriebs, so wird das Ausblenden bis zum Erreichen von #OPTIONAL EXECUTION OFF verzögert. Das ist notwendig, weil nur komplette Bereiche ausgelassen werden dürfen.
Ein OPTIONAL EXECUTION muss vor dem Verlassen (M17, M29) der Programmebene, in der es angewählt wurde (ON), auch wieder abgewählt (OFF) werden. Dies gilt auch beim Verlassen der Hauptprogrammebene (M30). Wird die Programmebene ohne die Abwahl verlassen, so wird der Fehler ID 21719 ausgegeben.
Hinweis

Der NC-Befehl #OPTIONAL EXECUTION ist mit konturverändernden Funktionalitäten wie z.B. Werkzeugradiuskorrektur oder Polynomüberschleifen nicht sinnvoll nutzbar.