Synchronisation des Zugriffs durch NC-Kanal

Bei einem lesenden oder schreibenden synchronen Variablenzugriff erwartet der Anwender eventuell eine zeitliche Sequenz, wie im NC-Programm angegeben. Da die NC-Programmdekodierung in einer planerischen Phase zeitlich vor der eigentlichen Abarbeitung der NC-Befehle durchgeführt wird, darf bei einem synchronen Variablenzugriff nicht einfach während der Programmdekodierung durchgeführt werden, sondern muss zur aktuellen Programmabarbeitung (Achsbewegung) synchron erfolgen. Dies wird folgendermaßen sichergestellt:

LESEN: Beim Lesen wird die Dekodierung solange angehalten, bis die aktuelle Programmbearbeitung an der zuletzt dekodierten NC-Programmzeile angelangt ist (implizites FLUSH & WAIT, s. a. [PROG]). Der Wert wird dann gelesen und dem Decoder zur Verfügung gestellt. Dann erst wird die Decodierung fortgesetzt. Da ein FLUSH & WAIT während bestimmter satzübergreifender NC- Funktionalitäten (z.B. aktiver Splineinterpolation, aktiver WRK) nicht erlaubt ist, ist auch ein synchrones LESEN während dieser Funktionalität nicht möglich.

SCHREIBEN: Ein Schreibzugriff wird wie ein sonstiges NC-Kommando während der Dekodierung eingeplant und erst später bei der NC-Bearbeitung tat-sächlich durchgeführt.

Da diese Synchronisierung, insbesondere das Anhalten der Dekodierung bei einem Lesezugriff, unerwünschte Laufzeiteinflüsse hat, kann diese implizite Synchronisation bei der Definition der Variablen ausgeschaltet werden. Dies ist natürlich nur möglich, wenn der Zeitpunkt des Lesezugriffs nicht synchron zur Bearbeitung erfolgen muss bzw. dies durch einen expliziten Synchronisationspunkt (z.B. explizites FLUSH & WAIT) im NC-Programm sowieso sichergestellt ist.

Asynchroner/synchroner Zugriff der Dekodierung (DEC) und Abarbeitung (BAHN) über SPS-Treiber (HLD)
Abb.: Asynchroner/synchroner Zugriff der Dekodierung (DEC) und Abarbeitung (BAHN) über SPS-Treiber (HLD)

Achtung

attention

Die Ausgabe synchronisierter V.E.-Variablen erfolgt steuerungsintern über die gleiche Schnittstelle wie die von Technologiefunktionen (M-/H-/T-Funktionen) mit der Synchronisationsart MOS. Der Anwender hat daher sicherzustellen, dass alle an dieser Schnittstelle anstehenden Daten von der SPS ausgelesen werden, da sonst die Synchronität zur Ausgabe im NC-Kanal nicht gewährleistet ist.